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– Haymo Müller –

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Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Die bleibende Gegenwart des HErrn Jesus Christus

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08.08.2020: Emmaus: das Abendgebet

„Da nötigten sie ihn mit den Worten: »Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt!« So trat er denn ein, um bei ihnen zu bleiben. [30] Als er sich hierauf mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis (Gottes), brach das Brot und gab es ihnen: [31] da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; doch er entschwand ihren Blicken“ (Lukas 24,29–31; H. Menge).

Während wir von Maria Magdalena lernen können, wie bedeutungsvoll die Morgenwache für eine Begegnung mit Jesus Christus sein kann, erinnert uns der Bericht von den Jüngern, die nach Emmaus gingen, an den Segen des Abendgebetes als Vorbereitung für eine noch tiefere Offenbarung Jesu Christi im Herzen des Menschen.

Für jene zwei Jünger hatte der Tag ziemlich düster begonnen. Als die Frauen von dem Engel erzählten, der gesagt hatte, dass Jesus Christus lebe, wussten sie nicht, was sie davon halten sollten. Und als sich Jesus Christus auf dem Heimweg zu ihnen gesellte, waren ihre Augen gehalten und sie erkannten ihn nicht. Wie oft möchte Jesus Christus sich uns offenbaren; aber weil unsere Herzen zu träge sind, um seinen Worten zu vertrauen, kann er es nicht tun. Zwar begannen die Herzen der Jünger zu brennen, als Jesus Christus mit ihnen sprach, doch dachten sie keinen Augenblick an ihn. So ist es auch oft bei uns. In Gemeinschaft mit anderen Gläubigen wird uns Gottes Wort groß und wichtig. Unsere Herzen erwärmen sich beim Gedanken an das, was die Gegenwart Jesu Christi uns bedeuten könnte. Doch unsere Augen sind gehalten und ihn selbst sehen wir nicht.

Als der HErr sich anschickte weiterzugehen, ließ er sich durch ihre Bitte: „Bleibe bei uns“, zum Bleiben bewegen. Jesus Christus hatte in seiner letzten Nacht dem Wort „bleiben“ eine neue Bedeutung verliehen. Zwar konnten die Jünger damals seinen Ausführungen nicht völlig folgen, aber in der Anwendung des Wortes empfingen sie weit mehr, als sie erwartet hatten: einen Vorgeschmack jenes Lebens in der bleibenden Gegenwart Jesu Christi, das durch die Auferstehung möglich geworden ist.

Lasst uns daraus lernen, wie wichtig es ist, am Ende eines Tages – vielleicht in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen – eine Pause einzuschalten, in der das Herz die Verheißung der bleibenden Gegenwart Jesu Christi neu ergreift und Jesus Christus mit einer Eindringlichkeit, der er nicht widerstehen kann, bittet: „Bleibe bei uns!“

Was bewog Jesus Christus, sich diesen beiden Männern zu offenbaren? War es nicht ihre hingebende Liebe zu ihrem HErrn? Vielleicht ist auch bei uns noch viel Unwissenheit und Glaubensmangel vorhanden, aber wenn unser Herz in brennendem Verlangen sich ihm zuwendet und sein Wort begierig aufnimmt, dürfen wir damit rechnen, dass er sich uns offenbaren wird. Die Botschaft Jesu Christi: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage!“, wird denen in Vollmacht zuteil, die in aufrichtiger Hingabe und unaufhörlichem Gebet das Geheimnis seiner bleibenden Gegenwart begehren.

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).