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Was ist das: Glaube?

„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht ... ein Nichtzweifeln ...“ (Hebräer 11,1).

Glaube schließt zugleich Zutrauen, Treue und Vertrauen in sich ein, ja er ist gleichsam eine Art sechster Sinn. Durch ihn haben wir Zugang zu jenem geistlichen Reich, das zwar unsichtbar, aber darum nicht weniger wirklich ist und innerhalb dessen der Glaube sich unmittelbar mit Gott, dem wir uns völlig anvertrauen können, beschäftigt. „Wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebräer 1,6).

Glaube ist unerlässlich für den Wandel in der Gemeinschaft mit Gott, denn „ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebräer 11,6). Der Glaube gleicht dem unbekümmerten Vertrauen eines Kindes, ein Vertrauen, das nie enttäuscht wird. Der mit solchem Vertrauen beseelte Gläubige vermag Zukünftiges als Gegenwärtiges und Unsichtbares als Sichtbares zu erfahren. Der Glaube ist mit dem Bereich des Unmöglichen und dem des Möglichen gleichermaßen vertraut, denn er verlässt sich auf Gott, der keine Grenzen kennt. „Alle Dinge sind möglich bei Gott“ (Markus 10,27).

Der Glaube existiert nicht ohne das Ziel, auf das er gerichtet ist, und ähnelt darin unserem Augenlicht, das auch nicht ohne den geschauten Gegenstand besteht. Schauen wir nämlich auf etwas, so sehen wir nicht unser Augenlicht, sondern das, worauf unser Blick gerichtet ist. Ebenso ist der Gegenstand, auf den der Glaube baut, nicht unser Glaube, sondern das, was unseren Glauben sehend macht. Jesus Christus ist der Erlöser des Sünders, und der Glaube ist das Auge, das auf ihn blickt und ihn erfasst. Sich im Glauben üben, bedeutet nicht so sehr, über unseren Glauben, als vielmehr über unseren Heiland, den wir im Glauben schauen, nachzudenken.

Der Glaube ist nicht bloß eine persönliche Überzeugung; es gibt immer eine ihm entsprechende Wirklichkeit, von der wir nur durch ihn wissen. Auch erschöpft sich der Glaube nicht in einem Leben der Beschaulichkeit, vielmehr zieht jeder echte Glaubensakt eine Glaubenstat nach sich. Unser Glaube wächst, solange wir uns beständig darin üben. Er verkümmert, wenn wir ihn vernachlässigen. „Herr, stärke uns den Glauben.“